Philosophische Science Fiction

31 März 2015

"Vorwärts, ihr Affen! Wollt ihr ewig leben?"




Titel: Starship Troopers
Autor: Robert A. Heinlein
Seitenanzahl: 385
Verlag: Mantikore-Verlag
Erschienen: 18. Dezember 2014 (Erstausgabe 1959)








Inhalt

Der junge Juan "Johnnie" Rico meldet sich nach seinem High-School-Abschluss freiwillig beim Dienst und landet bei der mobilen Infanterie. Eine harte Ausbildung und schwierige Zeiten erwarten ihn als Soldat gegen die außerirdischen "Bugs" und bald muss er sich entscheiden, wo seine Prioritäten liegen.


Meine Meinung

Was ich zu aller erst erwähnen sollte, ist, dass die Handlung von "Starship Troopers" auf der These aufbaut, dass die "Lehrmeinung: Gewalt bringt nie etwas" hier als "historisch unhaltbar - und absolut unmoralisch" [S.41] gilt. Um mir eine vernünftige Meinung bilden zu können und nicht ständig mit dem Autoren ein einseitiges Streitgespräch führen zu müssen, habe ich mich auf die Aussage eingelassen und das Buch so vorurteilsfrei bis zum Ende gelesen.

Das erste Kapitel ist noch sehr typisch und lässt auf einen normalen Science-Fiction-Roman vermuten. Doch mit dem Voranschreiten der Handlung wird immer deutlicher, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Die Meinung des Autors rückt in Form von den Lehrern der Hauptperson sehr nahe an den Leser heran und jeder Exkurs im Fach "Moralphilosophie" kündigt eine Rede eben dieser an, welche R. Heinlein ausgiebig dafür nutzt, die damalige und teilweise noch immer aktuelle Regierungsform zu kritisieren. Da der Autor jedoch zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges gelebt und geschrieben hat, ist dies mehr oder weniger verständlich. Umso erstaunlicher ist es, dass die Geschichte anfänglich auf den Leser ganz normal wirkt und mir die Hinweise auf eine z.B. etwas veraltete Sprache erst aufgefallen sind, nachdem ich mich über den Autor erkundigt habe. Dies liegt an der unglaublichen Vorstellungskraft, die für heutige Sci-Fi-Romane zwar ganz normal ist, aber damals alles andere als verständlich war. Nehmen wir zum Beispiel die Gleichberechtigung: Für uns ist sie heute selbstverständlich, aber 1995 war das Idealbild einer Frau noch immer eine Hausfrau und Mutter. In "Starship Troopers" gibt es jedoch schon weibliche Soldaten und Johnnie, die Hauptperson, betont mehrmals, dass Frauen die bessern Piloten sind, da sie die erforderlichen Eigenschaften viel besser beherrschen. 


Fazit

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der an Philosophie und komplizierten Militär-Strategien interessiert ist. Leser, die von "Starship Troopers" jedoch eine Menge Action erwarten (also den Film in Romanform), werden leider enttäuscht sein, da Robert Heinlein zwar aus Erfahrung wertvolle Details über die Karriere eines Soldaten übermittelt, aber diese wie gesagt eher im strategisch Sinne. Trotzdem hat es ein hohes Maß an Spannung zu bieten und wenn man von dem etwas simpel-gestrickten Hauptcharakter absieht, so ist das Buch mit seinen 385 Seiten eine angenehme Lektüre für die Reise. Ich bereue es kein Stück es gelesen zu haben. Da aber meine Erwartungen eher bei den "Action/Abenteuer-Lesern" lagen und ich leider doch nicht so ganz einer Meinung mit dem Autoren bin, gebe ich "Starship Troopers"

3,5 von 5 Punkten

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